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Blog 1 - Dezember 2023


Ich habe (bislang nur) davon gehört und geredet - über Gottes wunderbare Geschichte, aber jetzt erfasse ich sie hautnah und sehe selbst Gottes wunderbare Güte.

“Wir müssen durch viel Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen.” (Apg. 14:22)

Wir mussten viel Anfechtung erleiden, aber wir tragen dabei überhaupt nicht den Geruch von Anfechtung an uns. Unsere Herzen sind erfüllt von Liebe füreinander.

Apg. 14:22 ist der Bibelvers, der uns am meisten gestärkt hat während der Kämpfe, die zwischen dem 19. und 24. November 2023 in unserer Stadt Lailenpi stattgefunden haben. In dieser Zeit wusste ich weder, wohin meine Kinder geflohen waren noch wohin meine Frau gegangen war. Die Alten und behinderten Bewohner wollten Lailenpi nicht verlassen, während die Bombenangriffe durch die Düsenjäger fortgesetzt wurden. Durch eine Bombenexplosion starb dabei unser Diakon Mechha auf der Stelle. Viele Häuser brannten nieder. Überall herrschte völliges Chaos und man wusste nicht, was man als Erstes oder Zweites tun sollte.

Ich betete zu Gott und ER redete zu mir durch Apg 14:22. Dadurch wurde ich geistlich und emotional vollständig gestärkt, ebenso, als ich sah, wie unsere Gemeindeglieder mit ganzem Vertrauen fortgesetzt zu Gott beteten, während sie sich im Dschungel versteckt hielten. Als ich die Frau von Diakon Mechha traf, sagte sie, die Gnade Gottes sei ihnen gegenüber so groß, wie sie es nicht verdient hätten, denn ihr Mann habe nun die ewige Ruhe bei Gott gefunden.

[Bei einem Gottesdienst] traf ich zwei Familien, deren Kinder im Kalandyine Fluss ertranken, als sie unterwegs waren, um andere Leute aus umkämpften Gebieten zu retten. Als ich diesen Familien begegnete, konnte man nicht erkennen, dass sie die hinterbliebenen Angehörigen waren, denn es herrschte unter den Gemeindegliedern eine große Erweckung: alle sangen und klatschten in die Hände vor dem HERRN einschließlich der hinterbliebenen Angehörigen. Üblicherweise predige ich 30 Minuten lang, aber in dem Augenblick konnte ich nicht aufhören zu predigen, selbst nach 2 Stunden noch nicht. Alle Treffen und Veranstaltungen der Gemeinde werden weiter durchgeführt, wo immer die Leute sich befinden; sie beten weiterhin auf ihren Knien; sie tanzen vor dem HERRN, so wie sie es gewohnt sind; sie lieben einander und kümmern sich umeinander viel stärker als zuvor. Gemeindeleiter und Gemeindeglieder haben ihre Resilienzkraft durch den Glauben an Gott.

Rev. Dr. Zo Dong, Executive Secretary of Christian Education Department, MEC, December 30,2023

“Wäre der HERR nicht an unserer Seite, wäre der HERR nicht bei uns, wenn Menschen wider uns aufstehen, so verschlängen sie uns lebendig.” (Psalm 124:1-3)

Als meine Familie nicht wusste, wohin die anderen alle geflohen waren, erreichten wir den Dschungel. Während die Düsenjäger fortwährend Bombenangriffe flogen, betete ich zu Gott, Lailenpi, unsere Stadt und unsere Kirche, zu beschützen. Es war sehr bewölkt und regnerisch und die Düsenjäger mussten schneller umkehren. Ich war so glücklich, während ich Psalm 124:1-3 zitierte. Diese Verse waren das Thema der 75-Jahrfeier unserer Gemeinde in Lailenpi, die wir am 11. November gefeiert hatten. Wir rannten in unser Nachbardorf Patheilah und blieben dort drei Wochen lang. Jetzt sind wir wieder zurück in Lailenpi. Ich bin zutiefst ermutigt durch diese Bibelverse, da der HERR, der mit an unserer Seite war, auch in Zukunft an unserer Seite sein wird.

Mrs. Khin Mar Oo, President, L.Station Local Church Women Branch, Lailenpi, Dec 31,2023

“Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.” (Psalm 46:1)In unserem Versagen, versagt uns Gott nicht seine Hilfe.

Während wir plötzlich Lailenpi evakuieren mussten, hatte ich die Verantwortung, einerseits meine Kinder im Alter von 1 und 3 Jahren, meine Frau, meine Mutter zusammen mit meiner behinderten Schwester zu evakuieren, andererseits musste ich gleichzeitig als stellvertretender Direktor von “Gemeinsam für nachhaltige Entwicklung” meine Mitarbeiter in Abwesenheit der leitenden Direktorin evakuieren. Als Gemeindediakon hatte ich normalerweise auch die Verantwortung für die betagten Gemeindeglieder, die Behinderten, Schwangeren und stillenden Mütter, aber in einer solchen Notfallsituation, versuchte ich mit meinem Mitarbeiterstab wegzufahren mit wem auch immer wir holen konnten, um zum Dschungel zu gelangen. Dabei wäre ich beinahe erdrückt worden von dem Auto unserer Hilfsorganisation wegen der Glätte auf den Straßen wegen des anhaltenden Regens. Ich schaffte es nicht, von der Rückseite des Autos wegzukommen und ich fiel von meinem Moped, als wir in das Nachbardorf eilten. Es war Gott, der mir und den anderen, die mit uns rannten, seine rettende Hilfe nicht versagte. Gott ist unsere gegenwärtige und künftige Hilfe in den Nöten. Ich habe keinen aus unserer Familie und dem Mitarbeiterstab verloren. Ich verlor auch niemand von denen, denen ich helfen wollte, aber leider nicht konnte. Sie sind alle unter der Fürsorge Gottes.

Deacon Abi Zah, Deputy Director, TSD, Dec 29,2023

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.  (Psalm 23:1)

“Sei getrost und unverzagt. Der HERR ist mit dir, wo immer du hingehst.” (Josua 1:9)“Hoffe auf den HERRN und tue Gutes, bleibe im Lande und nähre dich redlich.” (Psalm 37:3)

Als ich erfuhr, dass alle Leute aus Lailenpi in den Dschungel flohen, gab es für mich als Witwe niemand, der mich auf seinem Moped mitnehmen konnte. Ich betete zu Gott und fragte, was ich tun sollte, und Gott gab mir zur Antwort Psalm 23. Mit diesem Wort von Gott, rannte ich in den Dschungel und zum Nachbardorf. Als es nötig war, nach Lailenpi zurückzukehren wegen der alljährlichen Gebetsfastentage, bat ich Gott im Gebet um Mut. Gott gab mir Josua 1:9 und mit diesem Wort kam ich nach Lailenpi. Als ich in Lailenpi eintraf, kam das Wort Gottes zu mir mit Psalm 37:3 und jetzt tue ich mein Bestes, um mich zu beteiligen an den Aktionen zum Aufräumen der Stadt und an allen Gemeindeveranstaltungen. Ich plane sogar, am jährlichen Treffen des kirchlichen Frauen-Komitees in Lailente teilzunehmen. Das bedeutet einen ganzen Tag Fußmarsch zur Anreise am 5. Januar 2024. Nach all diesen Schwierigkeiten bezeichne ich Gott als meinen besten Kameraden!

Mrs. Ngodi, Treasurer, L. Station Local Church Women Branch, Lailenpi. December 30,2023

Alle Eure Sorge werft auf IHN, den ER sorgt für euch.                  (1. Petr. 5:7)

“HERR, nimm lieber von dem Meinen, ehe du etwas nimmst von den Witwen und Waisen.”

Als ich mitansehen musste, wie mein gerade erst neu erbautes Haus zu Schutt und Asche niederbrannte, schrie ich im Dschungel “Gott, warum mein Haus?” Ich bin doch kurz davor, nach 2 Jahren in den Ruhestand zu gehen. Mein neues Haus sollte mir als Obdach dienen für meinen [ehrenamtlichen] Dienst, bis ich sterbe. Da sprach Gott zu mir durch 1. Petr 5:7, indem ER sagte: “Du bist der Vorsitzende des Ständigen Ausschusses der örtlichen Gemeinde. Was möchtest du lieber: dass das Haus der Witwen und Waisen weggenommen werde oder deins? Ich sagte: “HERR, nimm meins fort!” Danach war ich vollständig erleichtert und meine ängstliche Sorge war ganz auf den HERRN geworfen. Preist den HERRN.

Deacon Raki, Chairman, Local standing committee, L. Station. Lailenpi, December 31,2023

“Freuet euch in dem HERRN allewege!” (Phil 4:4)

“Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!” (Phil 4:6)“Sei stark und habe guten Mut; fürchte dich nicht, denn der HERR ist mit dir, wo immer du hingehst.” (Jos 1:9)Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. (Römer 14:8)

Wenn ich die Situation meines jüngsten Sohnes ansehe, der nicht in der Lage ist, aus eigener Kraft etwas zu bewegen aufgrund einer Schussverletzung, die er sich am 8. Juli 2023 während eines Gefechts in Lailenpi zuzog, während er die 11. Klasse seiner Schule besuchte, da bin ich drauf und dran, traurig und voll Sorge zu werden. Doch Gott hat meinen Sohn, meinen Mann und mich getröstet mit Phil 4:4 und Phil 4:6. Als wir ein Hospital nach dem anderen aufsuchten und nicht wussten, wohin wir noch gehen sollten, ermutigte mich Gott durch Josua 1:9. Mein Sohn gehörte Gott, als er noch so gesund war, und er ist jetzt immer noch Gottes Eigentum, da er sich nicht mehr bewegen kann und er wird auch Gottes Eigentum bleiben, selbst wenn er stirbt. Ich erkenne, wie mein Sohn wie von Engeln Gottes besucht wird. Eifrig bekunde ich meinen Dank gegenüber Gott in der Gemeinde, wo Gemeindeglieder und -leiter für unseren Sohn zu beten pflegen. Gott ist gut – allezeit!

Mrs. Pawsoh, Secretary of Church Women Branch, Patheitlah village, Camp. Lawngtlai Hospital of India, December 30,2023

Gott ist in unserem Leiden bei uns. Was versperrt ist, setzt Gott zur rechten Zeit frei, sobald es wirklich benötigt wird.

Als wir um unserer Sicherheit willen von Lailenpi in den Dschungel und in die benachbarten Dörfer rannten, gab es keine medizinische Versorgung für ungefähr 600 Menschen, die an einer Erkältung und Durchfall erkrankt waren. Vor allem die Kinder litten an Brechdurchfall. Ich als Hauptbetreuer von MEC Calvary Clinic wusste nicht, was ich noch tun sollte. Die Menschen dachten erwartungsvoll, wir könnten sie heilen. Ich betete: “Gott, du hast niemals versprochen, dass uns keine Leiden treffen würden, aber du hast uns versprochen, im Leiden bei uns zu sein!” Der Leitsatz der Calvary Clinic lautet:

“Wir pflegen, Gott heilt [We nurse, God cures]!” In diesem Glauben haben wir die Menschen behandelt mit dem, was wir konnten. In dieser Situation von Medikamentenmangel geschah es, dass eine Medikamentenbestellung, die Lailenpi im Oktober nicht erreichen konnte, in dem Dorf Patheitla eintraf, wo 600 Leute erkrankt waren. Durch Gottes Gnade konnten wir sie pflegen und Gott heilte sie alle. Halleluja!

Mr. Robert, Health Supervisor, Calvary Clinic, MEC, December 29,2023

“Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!” (Joh. 14:1) - “Ich will euch nicht ohne Trost [nicht als Waisen] zurücklassen.” (Joh. 14:18)

Nach den Gefechten am 8. Juli 2023 in Lailenpi bekam ich Herzprobleme und ich wollte nicht, dass meine Schwägerin Rev. Mai Ki und mein Bruder Rev. Dr. Si Khaw uns allein lassen mit meinen 3 Kindern und ihren zwei Töchtern. Alle 5 Kinder waren gerade mal im Alter von 10-12 Jahren. Aber am 27. Oktober mussten sie uns wegen ihrer sehr wichtigen offiziellen Arbeit doch verlassen. Es geschah am frühen Morgen des 19. November 2023 noch vor der Frühstückszeit, dass jedermann auf eigene Verantwortung und auf sich selbst gestellt Lailenpi verlassen musste. Ich fiel vor dem HERRN auf meine Knie und fragte “Was soll ich tun? Wohin soll ich gehen?” Gott tröstete mich mit Joh. 14:1 und 18. Durch Gottes Gnade konnte ich mit 5 Kindern loslaufen. Wir verbrachten zwei Nächte im Dschungel, gingen 2 Tage lang zu Fuß, 1 Tag fuhren wir mit einem Lastwagen und erreichten Indien, wo meine ältere Schwester wohnt. Erst als wir Indien erreicht hatten, begannen wieder meine Herzprobleme – unter der Pflege meiner Schwester. Gott sei Dank, dass dies nicht im Dschungel noch auf unserer Flucht geschah!

Mrs. Dawmai, Finance Secretary, L. Station Local Church Women Branch, December 29,2023

Drangsale führen uns dahin, starke Hoffnung, wahren Fleiß und Glaubenstreue zu haben.

“Wir begehren aber, dass jeder von euch denselben Eifer beweise, die Hoffnung festzuhalten bis ans Ende, damit ihr nicht träge werdet, sondern die nachahmt, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.” (Hebr. 6:11)

Als alle aus Lailenpi heraus in jede Richtung um das Leben rannten, lief meine Familie zusammen mit 50 anderen Gemeindegliedern in das Dorf Mala auf der Westseite von Lailenpi. Da war eine schwangere Mutter unter uns, die ihr Kind im Dezember 2023 erwartete; da gab es Mütter, die unter Schock standen und Kinder, die an einem Trauma gegenüber jeglichem Geräusch standen. Wohin und wie lange wir laufen sollten, war nicht gewiss. Gott stärkte mich durch Hebr. 6:11

Rev. Serô, Secretary, Christian Children Department, MEC, December 30,2023

“Güte und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.” (Psalm 23:6)

An jenem Morgen, als Rev. Mai Ki (meine Mutter) und Rev. Dr. Si Khaw (mein Vater) im Begriff waren, unser Zuhause zu verlassen wegen ihres wichtigen offiziellen Dienstes, habe ich geweint. Denn unser Haus befindet sich ganz in der Nähe des Militärlagers, und meine Mutter war schon einmal am 8. Juli 2023 zu der Militärstation mitgenommen worden.

Als wir am 19. November 2023 gerade zur Sonntagsschule gehen wollten, mussten wir alle um unser Leben laufen. Mir kamen die Tränen, wenn ich daran dachte, dass ich meine Eltern vielleicht nicht mehr sehen werde. Aber ich bekam Frieden von Gott, allein durch seine Gnade, in dem Wissen, dass Gottes Güte und Barmherzigkeit mir folgen würde: ob ich lebe oder sterbe, ich würde im Hause des HERRN bleiben für alle Zeit.

Wir liefen in den Dschungel. Dort benutzten wir Planen als Schutzdach und Wand. Als der Regen kam, froren wir. Man sagte uns, wir sollten zu einer sichereren, höher gelegenen Stelle laufen. Wir liefen zu Fuß 2 Tage lang und fuhren einen Tag lang mit einem Lastwagen nach Indien, wo wir das Haus meiner Tante erreichten. Es ist wahr: Gottes Güte und Barmherzigkeit folgte mir und auch meine Eltern erreichten Indien. Es ist, als wenn ich in einem irdischen Himmel bin, wenn ich nun zwischen meinen beiden Eltern schlafe. Ich hatte die ganze Zeit gebetet, dass ich meine Eltern treffen würde und wieder zur Schule gehen könnte. Durch Gottes Gnade werde ich wieder mit meiner Mutter zurück nach Sabawngpi gehen und weiterhin die Schule dort besuchen. Preist den HERRN!

Ms. Rahtlyhkhaih, 10 Jahre alt, 4. Klasse, 30. Dezember 2023